Montag, 5. Dezember 2016

Rezension: Chris Carter - Der Vollstrecker


 
 
>> Es heißt, wenn ein Mensch in Gefahr schwebt, gleicht er jedem anderen Tier. Wir können sie spüren. Ein primitiver Instinkt warnt uns. <<




Inhalt:

 



Erster Satz: Eine grausame Ironie, nicht wahr, dass das einzig Sichere im Leben der Tod ist?

Inhalt: Ein Priester wird geköpft, seiner Leiche ein Hundekopf aufgesetzt. Eine Frau verbrennt bei lebendigem Leibe in einem verlassenen Haus. Eine weitere wird an den Füßen aufgehängt und in ihrer eigenen Badewanne ertränkt. Detective Robert Hunter und sein Kollege Garcia sind auf der Jagd nach einem brutalen und gewissenlosen Killer. Ein Killer ohne Erbarmen, der weiß, was seine Opfer am meisten fürchten.

Ort des Geschehens: Los Angeles




 

Meinung:





Idee & Umsetzung: Dass Chris Carter auf blutige und brutale Szenarien steht, ist uns ja schon aus "Der Kruzifix-Killer" bekannt. Wieder geht ein Serienmörder um und wieder werden die Opfer auf grausamste Art und Weise zur Strecke gebracht. Die Idee dahinter, warum und wie genau diese Leute sterben mussten, ist einleuchtend (das klingt jetzt ein bisschen makaber, ich hoffe ihr wisst wie ich das meine :D). Rache ist wahrscheinlich eines der häufigsten Motive einen Mord zu begehen und dieser Mörder hat allen Grund sich zu rächen.
Die Umsetzung dann die schlimmsten Albträume der Opfer wahr werden zu lassen war eine gute Überlegung von Chris Carter und passt hervorragendend zum Motiv des Mörders.

Schreibstil: Ich muss sagen, dass Chris Carter mich dieses mal mehr gepackt hat. Man hat schnell einen Verdacht, was passiert sein könnte, aber er bekommt es hin, einen quälend langsam auf die Lösung hinzuführen. Obwohl mir das in seinem ersten Buch wirklich gar nicht gepasst hat, fand ich es dieses mal angenehmer, die Ermittlungen zu lesen. Carter hat sich nicht so sehr darauf konzentriert, seinen Hauptcharakter in den höchsten Tönen zu loben, sondern einen wirklich spannenden Fall aus der ganzen Geschichte zu machen. Das wichtigste für mich bei einem Buch ist, mittendrin zu sein und selbst genauso ratlos dazustehen, wie die Ermittler selbst. Das hat teilweise schon ganz gut geklappt, obwohl ich mich beim Lesen immer wieder ertappt habe, wie ich innerlich alle Beteiligten außer Robert Hunter angeschrien habe, ihr Gehirn einzuschalten, wenn es um das kombinieren der Tatsachen ging. Trotzdem war es ein großer Sprung vom ersten zum zweiten Buch. Es war von Anfang bis Ende spannend und auch teilweise sehr Unterhaltsam, da der Autor neben dem Fall selbst auch Gefühle mit rein gewürzt hat.  

Charaktere: Die Beziehung zwischen Robert Hunter und mir hat sich um einige Grade gesteigert. In diesem Buch wurde er im Gegenteil  zum Vorbuch nicht ganz so stark verherrlicht, was heißt, dass der gute Mann auch Fehler machen durfte. Und diese Fehler taten seinem Ansehen mir gegenüber unglaublich gut und machte ihn einfach um 20 Ecken sympathischer.
Sein Partner García hat keineswegs an Sympathie verloren, im Gegenteil, dieses liebenswürdige Kerlchen muss man einfach in's Herz schließen. Ich denke, er muss immer noch viel lernen, da er noch nicht so lange dabei ist wie Hunter und manchmal musste ich den Kopf schütteln, weil er ein bisschen begriffsstutzig war, aber er ist einfach der perfekte Partner an der Seite des großen Robert Hunter.
Ansonsten gefiel mir das kurze Treffen mit den jeweiligen Opfern sehr gut. Man bekam ein kurzes Gefühl für die Menschen, die später einmal abgemurkst werden sollten und teilweise war es für mich wirklich bedauernswert.
Einen kleinen Kritikpunkt muss Chris Carter trotzdem einstecken, denn meiner Meinung nach waren es etwas sehr viele Charaktere in einem Buch und teilweise wurde man in eine neue Situation geworfen mit einem völlig fremden Menschen und man konnte sich nur schwer zusammenreimen, woher dieser Mensch jetzt plötzlich kommt und was er bitte mit dem Fall zu tun hat.
Auch der seperate Handlungsstrang mit der kleinen Hellseherin Mollie war für mich etwas sinnlos und nicht logisch. Es hätte keinen zweiten Handlungsstrang und vor Allem keinen zweiten Mörder gebraucht. Ich denke, Chris Carter wollte damit uns Leser verwirren, was bei mir aber überhaupt nicht geklappt hat.

Fazit:

★★★★★

 
Obwohl ich, wie fast immer, einen Verdacht hatte und dieser sich schlussendlich auch bestätigte, war das Buch bis zur letzten Seite hochspannend. Ich wollte so dringend wissen, ob mein Verdacht richtig war, dass ich mein komplettes Umfeld um mich herum vergessen habe, nur um das Buch schnell fertig zu bekommen. "Der Vollstrecker" hat mir definitiv Lust auf mehr von Chris Carter gemacht!
 


Facts:




Der Autor: Der brasilianische Schriftsteller Chris Carter kommt 1965 als Sohn italienischer Einwanderer in Brasília zur Welt. Nach seinem Schulabschluss zieht Carter für ein Studium der forensischen Psychologie in die Vereinigten Staaten nach Michigan. Während seines Studiums übt er diverse Studentenjobs aus, ehe er nach seinem Studienabschluss als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft tätig ist. Aus dieser Zeit stammt auch ein

Großteil seiner Inspirationen zu seinen späteren Werken. Ein Umzug nach L.A. bringt auch größere persönliche Veränderungen mit sich und Carter gibt seinen sicheren Job auf, um eine Gitarristenkarriere, unter anderem für Ricky Martin und Shania Twain, zu starten. Los Angeles stellt auch den Schauplatz seiner Thriller-Serie um Detective Robert Hunter dar, die er, mittlerweile als Vollzeit-Autor, von London aus schreibt, wo ihn seine Musikerkarriere hinverschlagen hat. In seiner Reihe bisher erschienen sind "Der Kruzifix Killer", "Der Vollstrecker", "Der Knochenbrecher", "Der Totenkünstler", "Der Totschläger", "Die stille Bestie" und "Der Totmacher".


 
Zum Buch:
 
 
Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
Sprache: deutsch
ISBN: 978-3548281100
Originaltitel: The Executioner
Genre: Thriller
Band einer Reihe? Ja





Andere Bücher des Autors:






Hunter & García Reihe:

Vorgeschichte: One Dead
1. Der Kruzifix-Killer                                               
2. Der Vollstrecker
3. Der Knochenbrecher
4. Der Totenkünstler
5. Der Totschläger
6. Die stille Bestie
7. Der Totmacher
8. Death Call - Er bringt den Tod (Erscheint: August 2017)



Start der Reihe: 2009
Durschnittlicher Fortsetzungsrhythmus: Jährlich





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen