Donnerstag, 8. Dezember 2016

Rezension: Leichenblässe - Simon Beckett



>> Eine menschliche Leiche hat zweihundertundsechs Knochen. Sie variieren in der Größe vom Femur, dem schweren Oberschenkelknochen, bis zu den winzigen Knöchelchen des Mittelohrs, von denen das kleinste nicht größer als ein Reiskorn ist. Strukturell ist das Skelett ein Wunder der biologischen Technik und genauso kompliziert und hoch entwickelt wie alles, was der Mensch erschaffen hat. <<



Inhalt:




Erster Satz: Die Haut. Das größte Organ des Menschen ist zugleich das am wenigsten beachtete.

Handlung: Eigentlich möchte David Hunter nach seiner Genesung nur ein wenig auf andere Gedanken kommen und folgt daher der Einladung seines Mentors Tom Lieberman an dessen Forschungsinstitut nur allzu gerne. Doch schon bald ist es mit Forschung alleine nicht mehr getan. Lieberman soll die stark verweste Leiche eines Mordopfers untersuchen. Der gesundheitlich stark angeschlagene Lieberman bittet seinen Freund Hunter, ihm bei der Arbeit zu helfen. Dessen Anwesenheit stößt bei den Agenten des Tennessee Bureau of Investigation und beim zuständigen Pathologen auf eisige Ablehnung. Doch Lieberman boxt seinen ehemaligen Schüler allen Widerständen zum Trotz durch. Schnell stellen sich Probleme bei der Untersuchung der Leiche ein. Die Todesursache ist nicht eindeutig zu klären, der Zeitpunkt des Todes ist unklar, was die Anthropologen am meisten überrascht, merkwürdige Fingerabdrücke werden gefunden und die Identifikation des Opfers birgt ungeahnte Schwierigkeiten. Nichts an der Leiche und am Fundort ist so, wie es sein sollte. Zu allem Überfluss rennt den Ermittlern die Zeit davon, denn weitere Opfer tauchen auf. Hunter und Lieberman wird klar, dass der Täter mit ihnen spielt und ein ganz bestimmtes Ziel verfolgt. Beide ahnen jedoch nicht, dass sie selbst in tödlicher Gefahr schweben.

Ort des Geschehens: Knoxville - USA


Meinung:


Idee & Umsetzung: Schon in den ersten Büchern von Beckett wurde die Body Farm oft erwähnt und ich wurde immer neugieriger wie das denn da so abläuft, mit den ganzen Leichen. Ich war schon fast ein bisschen enttäuscht, dass Beckett nicht mehr darüber geschrieben hat und dann kommt ein ganzes Buch, in der immer mal wieder auf der Body Farm gearbeitet wird. Auch der Rest des neuen Falles von David Hunter war ungewöhnlich, was mich sehr gefreut hat, da genau darin die Spannung liegt, herauszufinden, wer der Mörder war und was da passiert ist. Beckett hat diesen Mordfall sehr schaurig beschrieben und lieber Himmel, vor Allem der Schluss ist nichts für zart besaitete Menschen. Aber er hat seine Idee von dem krankhaftem Mörder perfekt umgesetzt und man war praktisch in der Handlung dabei.


Schreibstil: Wobei wir auch schon beim Schreibstil wären. Ich war ja schon von den ersten beiden Büchern so begeistert. Beckett hat den perfekten Spannungsbogen erfunden und es wurde absolut nie langweilig. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Und zwar überhaupt nicht mehr! Selbst als mir schon fast die Augen zugefallen sind, weil ich so müde war, wollte ich das Buch einfach nicht weglegen. Lieber bin ich damit in der Hand eingeschlafen. Das ganze grauenhafte Thema wird miterlebt und nicht nur gelesen. Ich bin ja kein Mensch der alles eklig findet. Schon lange nicht wenn es nur geschrieben wird, aber das was Simon Beckett da fabriziert hat ist die perfekte Mischung aus Ekel und Faszination. 


 
Charaktere: David Hunter ist ein so sympathischer Mann und ich freue mich jedes mal wieder über ihn zu lesen und seine Abenteuer mitzuerleben. Er strahlt so eine Ruhe aus obwohl in ihm ein Hurricane wütet. 
Seine Freunde in Tennessee waren mir auch sehr sympathisch. Sowohl Tom, als auch Paul & Sam konnte ich gut leiden und ich war froh, dass David solche Freunde hatte.
Und worauf ich sehr stolz bin: Ich kleines Genie habe schon nach dem 1. Drittel des Buches herausgefunden wer der Mörder war. Ihr auch?


Fazit:

 

🌟🌟🌟🌟🌟



 
Ein wahnsinnig tolles und begeisterndes Buch. Ein MUSS für jeden Thriller Fan! Ich hätte nicht gedacht, dass sich Simon Beckett nach seinen ersten zwei Büchern noch steigern kann, aber das war definitiv sein bestes Buch und ich könnte es ohne zu zögern noch zwei mal lesen.

Facts:


Der Autor: 

Simon Beckett stammt aus einer englischen Arbeiterfamilie und ist in Sheffield groß geworden. Anders als andere Kollegen lässt der 1968 geborene Autor seine Krimis aber nicht am Ort seiner Herkunft spielen: Er möchte seine Objektivität nicht verlieren. Allerdings ist Beckett schon ziemlich viel herumgekommen. So unterrichtete er in Spanien Englisch, in Nevada versuchte er sich im Schießen. Zurück in England, spielte er Schlagzeug in einer Band und schrieb Reportagen für britische Zeitungen und Magazine. Nicht zuletzt durch diese erhielt er tiefe Einblicke in die dunklen und schmutzigen Ecken des Lebens, die seine vor allem in Deutschland enorm erfolgreichen Geschichten gekonnt ausleuchten. Und mit David Hunter hat er sicherlich einen der aktuell faszinierendsten Krimihelden erschaffen.
 


Zum Buch: 

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: rororo
Sprache: deutsch
 
ISBN-13: 978-3499248597
 
Originaltitel: Whispers of the dead
Genre: Thriller
Band einer Reihe?: Ja
 
 
Andere Bücher des Autors:
 
 


David Hunter Reihe:
 
1. Die Chemie des Todes
2. Kalte Asche
3. Leichenblässe
4. Verwesung
5. Totenfang
 
Kurzgeschichten:
 
Katz und Maus (David Hunter Reihe)
Ein ganz normaler Tag (Erschienen in: Tatort Tannenbaum)
Schneefall (Erschienen in: Tödliche Gaben)
 
Andere Bücher:
 
Voyeur
Tiere
Flammenbrut
Obsession

Der Hof
 

 
 
 

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